Berlin – Der Fund einer Orientalische Hornisse (Vespa orientalis) wurde zum ersten Mal in Deutschland dokumentiert – auf dem Citizen-Science-Meldeportal NABU-naturgucker.de. Die Art kommt ursprünglich in Asien, Nordafrika und Südosteuropa vor und ist bereits aus anderen Ländern in Mitteleuropa bekannt, war aber bisher noch nicht bei uns nachgewiesen worden. Beim Auswerten der Meldungen zur Asiatischen Hornisse (Vespa velutina) auf NABU-naturgucker.de zeigte sich, dass eine Nutzerin aus Mannheim das Foto einer Orientalischen Hornisse hochgeladen hatte, ohne zu wissen, dass sie damit eine ganz andere, zudem für Deutschland neue Art, gefunden hatte.
„Wir können noch nicht einschätzen, ob diese Art negative Auswirkungen auf unsere heimische Fauna haben wird“, sagt NABU-Insektenexpertin Laura Breitkreuz. „Das wird erst die Zeit zeigen – wie bei allen neuen gebietsfremden Arten.“ Viele dieser Arten sind für unsere Biodiversität völlig harmlos, andere, wie etwa die Asiatische Hornisse, können größere Schäden anrichten.
Der Zufallsfund der Orientalischen Hornisse zeigt, wie wichtig Artenkenntnis heute ist. Denn durch die Klimakrise kommen immer häufiger gebietsfremde Arten nach Deutschland. Breitkreuz: „Es ist daher wichtig, dass die Menschen erkennen, was sie für Arten vor sich haben. Und neue gebietsfremde Arten gegebenenfalls melden. Dabei helfen Portale wie NABU-naturgucker.de.“ Wichtig sei aber, die Tiere nicht zu jagen oder zu bedrängen, sondern sie nur zu beobachten und zu fotografieren. Denn oft werden heimische Arten mit den anderen verwechselt und dann getötet. So leidet die Europäische Hornisse (Vespa crabro) unter der Panik vor der Asiatischen Hornisse, da sie fälschlicherweise für diese gehalten wird. Beobachtungen aller Hornissen sollten mit Belegbildern unter NABU-naturgucker.de/hornissen eingereicht werden.