Der NABU-Gruppe Guckheim wurde schnell bewusst, dass nicht nur Vogelschutz, sondern auch Naturschutz im Allgemeinen betrieben werden musste. Wir betreuen heute das gesamte Gebiet der Verbandsgemeinde Westerburg.
Das erste große Projekt war der Bau eines Wald- und Vogellehrpfades um die Bergkuppe „Roter Berg“ in der Gemeinde Guckheim. Nach zweijähriger Bauzeit und über 700 Arbeitsstunden wurde der Lehrpfad am 31. Mai 1981 feierlich von dem damaligen Pfarrer Dekan Hubrich eingeweiht. Jährlich finden dort naturkundliche Veranstaltungen mit Kindern aus den umliegenden Kindertagesstätten statt. Weiterhin werden unter dem Motto „das Leben im Wald entdecken“ Veranstaltungen für Kinder angeboten. Der Lehrpfad gilt außerdem als außerschulischer Lernort für Schulklassen.
Seit 1986 werden jährlich im Frühjahr entlang an klassifizierten Straßen Amphibienschutzzäune aufgestellt. Durch diese Maßnahme wurden bis einschließlich 2019 insgesamt 22.616 Exemplare wie Erdkröten, Großfrösche und Molche vor dem sicheren Straßentod gerettet.
Zurzeit werden ca. 600 Nistkästen von der NABU-Gruppe Guckheim betreut.
Im Laufe der Jahre wurden überdies mehrere alte Bergwerksstollen, die von verschiedenen Fledermausarten als Winterquartier genutzt werden, durch Vergitterungen der Eingänge geschützt; auch ein stillgelegtes Wasserhaus und eine alte Pulverkammer wurden durch Befestigung von Hohlblocksteinen an den Wänden als Winterquartier für Fledermäuse hergerichtet. Diese wurden von den Fledermäusen sofort angenommen.
In einzelnen Gemeinden wurden im Einvernehmen mit der unteren Landespflegebehörde 10 Flachwasserteiche angelegt.
Weiterhin wurden 4 große Insektenhotels an verschiedenen Standorten installiert, die der Beherbergung einer Vielzahl verschiedener Insekten dienen
Extensive Beweidung auf dem Gelände in der Gemarkung Girkenroth. Bild: Nabu Guckheim
Im Laufe der Zeit wurden ca. 50 Nisthilfen für Rauch- und Mehlschwalben in verschiedenen Gemeinden aufgehängt.
Im Jahr 2018 konnten 9 Haushalte mit der Plakette und einer Urkunde „Schwalbenfreundliches Haus“ ausgezeichnet werden.
Eine 1 ha große Obstwiese mit 30 Obstbäumen wird regelmäßig von der NABU-Gruppe Guckheim betreut und gepflegt.
Am 18. August 1986 trat eine Rechtsverordnung zur Ausweisung des Naturschutzgebietes „Hasenwiese“ in Kraft, welches auf die Initiative der NABU-Gruppe Guckheim zurückzuführen war. Bei dieser ca. 5 ha großen Fläche handelt es sich um ein vor vielen Jahren stillgelegtes Tonabbaugebiet östlich der Ortslage Guckheim.
Auf Betreiben der NABU-Gruppe Guckheim hin wurde durch die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz in den Jahren 1999 und 2001 in der Gemarkung Girkenroth und Salz ein 7 ha großes Gelände erworben. Bei dieser Fläche handelt es sich um eine Steinbruchhalde mitsamt einer 3 ha großen Wiesenfläche, die durch Erdverschiebungen für die landwirtschaftliche Nutzung unbrauchbar geworden ist.
Am 28. September 2017 wurde der ehemalige Standortübungsplatz Westerburg an die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe (Berlin) übergeben. Dieser 153 ha große ehemalige Truppenübungsplatz soll als Rückzugsraum für die Natur dauerhaft gesichert werden.
Die Betreuung dieser Fläche hat die NABU-Gruppe Guckheim übernommen. Auf allen Flächen werden einzelne Teile in Absprache mit der Landespflegebehörde durch extensive Viehbeweidung bewirtschaftet.
Nachfolgende, besondere Ehrungen wurden der NABU-Gruppe Guckheim zuteil:
1981 wurde im Rahmen des Kreis Wettbewerbes „Unser Dorf soll schöner werden“ der Lehrpfad mit dem 1. Preis ausgezeichnet.
1991 erhielt die NABU-Gruppe Guckheim den Umweltpreis der Verbandsgemeinde Westerburg.
1993 erhielt die NABU-Gruppe Guckheim den Umweltpreis des Westerwaldkreises.
2024 erhielt die NABU Gruppe Guckheim für 30 Jahre herausragendes ehrenamtliches Engagement als Bachpaten des Elbbaches mit Nebenbächen Dank und Anerkennung vom Land Rheinland Pfalz. mehr >>